Fachtagung am 24. und 25. Oktober 2019 in Wiesbaden
"Migration und Kriminalität"
Tagungsleitung: Prof. Dr. Martin Rettenberger & Prof. Dr. Axel Dessecker
Tagungsort: Friedrich-Naumann-Saal, Schlossplatz 4, 65183 Wiesbaden
Deutschland ist nicht erst seit kurzer Zeit ein Einwanderungsland. Diese Feststellung wird von vielen Menschen in diesem Land akzeptiert. Dass sie dennoch immer wieder öffentlich wiederholt wird, könnte darauf hinweisen, dass sie sich nicht von selbst versteht. Einige Menschen „mit Migrationshintergrund“ scheinen an äußerlichen Merkmalen leicht erkennbar zu sein. Was auf den ersten Blick auffällt und fremd erscheint, braucht aber nicht viel zu bedeuten.
Straftaten sind, wie polizeiliche Kriminalstatistiken in vielen Ländern jährlich zeigen, ein Massenphänomen und damit in gewisser Weise normal. Alltägliche und in Publikumsmedien verbreitete Darstellungen konzentrieren sich dagegen häufig auf ungewöhnliche Formen von Straftaten. Die damit verbundenen Vorstellungen erhalten ein Eigengewicht, das mit der statistisch messbaren Realität der tatsächlich auftretenden Kriminalität wenig gemein hat. Das gilt in besonderer Weise dann, wenn Vorstellungen über Kriminalität in Zusammenhang mit Migrationsbewegungen gebracht werden.
Die diesjährige Herbsttagung wird sich aus interdisziplinärer Perspektive mit verschiedenen Zusammenhängen von Migration und Kriminalität befassen. Es wird ebenso um die Entstehung und Wahrnehmung von Kriminalität wie um deren Prävention gehen. Justizvollzug und psychiatrischer Maßregelvollzug werden besonders in den Blick genommen.
Die Vorträge der Tagung sind im Band 25 der Schriftenreihe BM-Online veröffentlicht.