Entwicklung eines Instruments zur Gefährlichkeitseinschätzung bei innerfamiliärer Generationengewalt

Projektlaufzeit: 06/2024 - 05/2026 

Projektbeschreibung

Projektbeschreibung: Generationengewalt beschreibt intergenerationale Gewalt innerhalb des Familienkreises. Jegliche Formen von Gewalt können hierbei sowohl von Eltern und Großeltern gegen ihre (mitunter erwachsenen) Kinder und Enkelkinder als auch von (erwachsenen) Kindern oder Enkeln gegen ihre Eltern und Großeltern ausgehen. Trotz ihrer hohen Prävalenz und gesellschaftspolitischen Bedeutung ist Generationengewalt ein wenig erforschtes kriminologisches Phänomen, für das bislang keine umfassende Gefährlichkeitsbewertung existiert. Ziel des Projekts ist daher die Entwicklung und praktische Implementierung eines evidenzbasierten Instruments zur Risikobeurteilung im Bereich innerfamiliärer Generationengewalt. Das Instrument wird auf Grundlage der praktischen Erfahrungen österreichischer Gewaltschutzzentren entwickelt sowie an deren Fällen pilotiert. Vorrangig soll das Instrument der Identifikation von Hochrisikofällen innerfamiliärer Generationengewalt dienen. Dabei werden sowohl Risiko- als auch Schutzfaktoren erfasst und gegeneinander abgewogen. Basierend auf dieser Gefährlichkeitsbewertung können Implikationen zur Steuerung der Intensität von Betreuung oder Behandlung der Betroffenen sowie konkrete Interventionsziele abgeleitet werden. Darüber hinaus ermöglicht das Instrument die Erfassung von Veränderungen des Viktimisierungsrisikos im Betreuungs- bzw. Behandlungsverlauf, sodass bei Bedarf entsprechende Anpassungen – beispielsweise in der Behandlungsplanung oder bei Opferschutzmaßnahmen – vorgenommen werden können.

Ansprechpartner/-innen:

Prof. Dr. Martin Rettenberger
Ann-Sophie Tröger